Donnerstag ,7. Juli 2016
Android 7.0 Nougat mit neuen Funktionen bald auf Top Smartphones
Google plant noch in diesem Jahr eine neue Hauptversion seines Betriebssystems Android herauszubringen. Android 7.0 Nougat soll ihr Name lauten und hat inzwischen die Preview-Phase 4 erreicht, d. h., die neue Beta-Version ist nun für die Entwickler freigegeben, damit sie Apps neu programmieren und an die N-Version anpassen können. Die Finalversion vom Android N wird voraussichtlich im August/September 2016 erscheinen. Sie bringt einige neue Funktionen wie den Mehrfachfenstermodus und die Durchschaltfunktion mit; aber auch einige Anpassungen wurden vorgenommen, etwa bei den Systembenachrichtigungen und der Schnelleinstellungsleiste.
Erste Hersteller kündigen Android 7.0 N-Updates für ihre Smartphones an
Der Smartphone Hersteller HTC kündigte als erster an, Android N Updates für seine Geräte HTC One M9, HTC 10 und HTC One A9 bereitzustellen. Zudem plant Samsung noch im Jahr 2016 eine Aktualisierung seiner Smartphones Samsung Galaxy S6, Galaxy S7 und dem Note 5. Lenovo hat das Gleiche für seine Geräte Moto Moto G4 und Moto G Plus in Aussicht gestellt. Die ersten Smartphones mit Android 7.0 an Bord werden wohl Googles eigene Geräte Nexus 6P und Nexus 5X sein.
Die verzögerte Aktualisierung der Smartphones ergibt sich daraus, dass die Mobilfunk Hersteller die Basis-Version vom Android N an ihre Geräte anpassen und teilweise auch die Funktionen modifizieren. So enthält das Android 7.0 Nougat beispielsweise einige neue Funktionen, die bereits von den Smartphone Herstellern auf Basis einer früheren Android-Version entwickelt haben.
Android Nougat: Die wichtigsten Neuerungen auf einen Blick
Mehrfachfenstermodus
Gerade für Tablets und größere Smartphones ist der Mehrfenstermodus ideal, da diese mehrere Apps gleichzeitig anzeigt. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Textpassagen von einem App-Fenster in ein anderes kopieren. Diese praktische Funktion für Multitasking-Talente wird durch langes Drücken auf den Quadrat-Knopf ein- und ausgeschaltet.
Durchschaltfunktion
Im Vergleich zur Vorgängerversion ist die Übersicht der zuletzt aufgerufenen Apps beim Android N viel umfangreicher und die einzelnen App-Karten größer. Nach dem Öffnen der Liste können die Android N Nutzer die einzelnen Einträge mittels Tippen auf das Quadrat-Symbol durchblättern. Sobald man damit aufhört, öffnet sich nach wenigen Sekunden die oberste App auf dem Stapel. Per Doppeltipp auf das Quadrat blättert man nur zwischen den beiden zuletzt aufgerufenen Apps hin und her.
Benachrichtigungen in der Statusleiste
Wie bereits von den alten Android Versionen bekannt sind die Benachrichtigungen in der Statusleiste nach Kategorien gruppiert. Doch anders als bisher können Android N Nutzer nun in den jeweiligen Gruppen direkt auf die einzelnen Systembenachrichtigungen zugreifen. Indem man die einzelnen Mitteilungen leicht zur Seite schiebt, lässt sich über das nun eingeblendete Einstellungsmenü festlegen, ob man von der jeweiligen App weiterhin auf dem Laufenden gehalten werden will oder nicht. Wischt man mit dem Finger leicht über eine der angezeigten E-Mails nach unten, sieht man die Betreffszeile und kann gleich entscheiden, ob man die E-Mail beantworten, speichern oder löschen möchte.
Liste für die Schnelleinstellungen
Ein Fingerwisch oben auf dem Display genügt und oberhalb der Systembenachrichtigungen wird die Liste der Schnelleinstellungen angezeigt. Über diese lässt sich das WLAN einstellen, der aktuelle Akkustand ablesen, die Taschenlampe via Kamera-App einschalten sowie der Flugmodus und der Nicht-Stören-Modus aktivieren. Dabei genügt ein längeres Drücken auf das jeweilige Symbol, um die aktuellen Einstellung für die jeweilige Funktion zu ändern.
Mit einem weiteren Wisch sowie einem Zweifingerwisch im oberen Teil des Displays bzw. durch Antippen des Aufklappsymbols erscheint die gesamte Liste der Schnelleinstellungen, inklusive des Reglers zum Anpassen der Displayhelligkeit. Welche Funktionen in welcher Reihenfolge in der Schnelleinstellungsliste angezeigt werden, kann jeder selbst über den Edit-Befehl festlegen. Das gilt im Übrigen auch für die ersten fünf Symbole in der Schnelleinstellungsleiste.
Ungewünschte Anrufe blockieren
Mit dem neuen Android N Betriebssystem können die Nutzer über ihr Google Konto eine Sperrliste mit unerwünschten Rufnummern anlegen, um von dem jeweiligen Inhaber weder telefonisch noch per SMS kontaktiert werden zu können. Diese Sperrliste soll für alle Telefon- und SMS-Apps funktionieren, ohne dass sie selbst über diese bearbeitet werden kann, mit Ausnahme der vorinstallierten Anwendung für Telefon/SMS. Die zentrale Speicherung im Google Konto ermöglicht es außerdem, die Sperrliste auf andere Android-Endgeräte problemlos zu übertragen.
Weitere Neuerungen beim Android Nougat
Nachtmodus: Die Displayhelligkeit passt sich automatisch der jeweiligen Tageszeit an.
Datensparfunktion (Data Saver): Sie sorgt für einen geringeren Verbrauch an Datenvolumen, indem z.B. im Hintergrund laufende Daten abgeschaltet und der Datenverbrauch aktiver Apps verringert wird. Dies setzt voraus, dass die Apps diese Funktion unterstützen.
Notfallbildschirm: Er zeigt Name und Anschrift des Inhabers sowie die Kontaktdaten der Person, die bei einem Unfall des Smartphone Besitzers benachrichtigt werden soll.
Doze-Modus: Um längere Akkulaufzeiten zu erzielen, wurde er weiter verbessert. Schon bei abgeschaltetem Display wird die Internetverbindung der Apps unterbrochen. Sobald das Smartphone nicht mehr bewegt wird, schalten sich die Ortungsfunktion und der WLAN-Scan ab. Außerdem wird verhindert, dass die Apps den Standby-Modus des Smartphones von selbst unterbrechen.
Einstellungen: Das Einstellungsmenü wurde insofern verbessert, dass bereits erste Informationen zu den aktuellen Einstellungen angezeigt werden, darunter das zur Verfügung stehende Datenvolumen, die Restlaufzeit des Akkus, die Anzahl der installierten Apps, der aktuelle Speicherstand und die Lautstärke des Klingeltons. Außerdem lässt sich bei einem geöffneten Menüpunkt durch einen Wisch auf der linken Display-Hälfte eine neues Seitenmenü öffnen, indem alle Menüpunkte aufgelistet sind und man direkt von einer unteren Ebene zu einer anderen Einstellung wechseln kann, ohne die umständliche Tippeltappeltour zu gehen.
Displayeinstellungen: Über den Punkt Anzeigegröße lässt sich mittels eines Reglers die dpi-Zahl und damit die Auflösung an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Süße Namen für Googles Betriebssystem
Schon seit den frühen Veröffentlichungen verleiht Google seinem Betriebssystem die Namen von Süßigkeiten. In alphabetischer Reihenfolge hießen die Vorgängerversionen etwa Android 4.0 Kitkat, Android 5.0 Lollipop und Android 6.0 Marshmallow. Da der Anfangsbuchstabe für das neuste Android Update bereits feststand, kursierten im Netz bereits erste Vermutungen, wie der Name des Kindes lauten könnte. Nesquick, Nutella und Nuomici, eine chinesische Spezialität, waren einige der Favoriten.
Bildquelle: Flickr.com – Leo Lambertini, Android, CC BY-ND 2.0